Sonntag, 29. Mai 2016

Erster Test des modifizierten RRS Systems der Hämmerli SP20


Heute konnte ich zum ersten mal meine Modifikationen am RRS testen. Es hat sich auf jeden Fall was geändert, zweifellos. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob sich die Treffsicherheit insgesamt verbessert hat. Wie es scheint, ist da noch ein Fehler im neuen RRS. Das Hochspringen der Waffe hat sich nahezu auf Null reduziert, soweit also ein sehr gutes Resultat. Was mir allerdings aufgefallen ist, dass die Waffe nun beim Schuss in sich eine Drehung verursacht. Auf dem Video kann man das sehr gut sehen.



Die erste Serie war verheerend. Die gesamte Scheibe war mit Löchern versehen. Nach und nach wurde es besser, aber die Sensibilität scheint gestiegen zu sein, was sich in 7er und 8er auswirkt.

Meine Vermutung geht dahin, dass die vier neuen Ausgleichsgewichte nicht das selbe Gewicht aufweisen, sprich, nicht gewuchtet sind und somit beim Abschuss ein Ungleichgewicht im vorderen Bereich der Waffe entsteht. Ich habe dann heute nochmals die originalen Gewichtsstangen mit der Grainwaage ausgewogen, diese waren bis auf die Zehntelstelle exakt gleich schwer. Meine neuen Gewichte liegen jedoch mehr als 2 Grain auseinander. Ein Wuchten scheint notwendig.

Hämmerli SP20 RRS Tuning

Die neuen RRS Teile.

Es steht Arbeit bevor ;-)

Freitag, 27. Mai 2016

Montag, 23. Mai 2016

Hämmerli SP20 Tuning - Teil II


Zwischenzeitlich sind gute 300 Patronen durch den Lauf gegangen und ich bin eigentlich recht glücklich mit der Hämmerli. Es fehlt das Tuning, eindeutig.

Das RRS scheint seine Wirkung zu haben, allerdings nicht sonderlich viel, wie bereits geschrieben. Ein wenig SP20 Tuning muss wohl sein. Zwischenzeitlich ist der bestellte Schwermetallstab angekommen und es sind bereits 4 passende Stängchen mit jeweils 30mm abgedreht und poliert. Sie laufen einwandfrei in den original RRS Führungen der Hämmerli. Jetzt fehlen nur noch die stärkeren Pufferfedern, die bereits bestellt sind und jederzeit ankommen sollten. Damit erhöht sich das RRS Puffergewicht von 18,4g auf ca. 48g.

Den rückwärtigen Schlittenpuffer habe ich eingestellt und auch eine Besserung feststellen können. Da meine 2005er SP20 noch den alten Feder-Schraubpuffer besitzt, habe ich das neue Schaumpuffer Teil von Walther bestellt. Mal sehn, ob das einen Unterschied macht. Der Langlebigkeit ist dieses neue Teil jedoch sicherlich förderlich, da die Schraube vom originalen Puffer doch sehr stark belastet wird und Bruch ausgesetzt ist. Das sollte nicht sein.

Also geht das Hämmerli SP20 Tuning Experiment weiter.

Nächste Schritte:


  • Schaumpuffer
  • Verbessertes RRS System
  • Holzgriff


Bereits mit der Serienwaffe liegen meine Trainingsergebnisse im Sportpistole Mix Präzision-Duell bei etwa 270. Duell habe ich noch nicht sonderlich gut im Griff, da sind noch zu viele 8er dabei. Da geht noch was.

Dienstag, 17. Mai 2016

Hämmerli SP20 Tuning Teil I



Eine gute Waffe noch besser machen.


Nachdem ich nun bereits mehr als 150 Schuss durch meine neue (gebrauchte) Hämmerli SP20 RRS durchgejagt, die Waffe mehrmals zerlegt, gereinigt und in mich aufgesogen habe, fielen mir die ersten "Ungereimtheiten" in der Konstruktion auf, von denen ich der Meinung bin, dass man diese durch Eigeninitiative verbessern und modifizieren kann. Nochmal - ich finde die SP20 eine sehr solide und gute Waffe. Mit Sicherheit wird eine Pardini SP1 nochmals besser funktionieren. Wichtig für mich ist jedoch immer die persönliche Bindung zu einem Sportgerät und da hat die SP20 einen dicken Stein im Brett, allein schon weil sie meine erste Sportpistole ist und weil sie mir gut gefällt.

Die ersten SpoPi Versuche meinerseits bestanden mit verschiedenen GSPs älteren Baujahrs, leider alle mit 1360g Abzug versehen. Das machte keinen Spass. Umso mehr war die Begeistungung gross, meine SP20 das erste mal zu testen. Was mich jedoch etwas störte, war das Springen des Laufs beim Schuss, das trotz des angeblichen RRS (Rückstoss Reduzier System), das im Laufmantel integriert ist, auftritt. Meine Meinung nach sollte dieser Effekt deutlich reduziert sein. Wahrscheinlich ist die Funktion des Systems vorhanden, dies aber nicht sonderlich ausgeprägt, und so springt der Lauf nach wie vor stark nach oben beim Schuss. Das stört mich. Vor allem im Hinblick auf das Duellschiessen oder gar Schnellfeuer OSP.

Also habe ich gestern das RRS der Hämmerli zerlegt und mir die ganze Sache mal genauer angesehen. Das RRS funktioniert relativ einfach und ist nicht durch Gase angetrieben, somit auch in der OSP Disziplin erlaubt. Vier kleine Stahlstäbchen mit einer jeweiligen Masse von 4,6g laufen in Längsrichtung zum Lauf in 4 Bohrungskanälen. Im vorderen Bereich des RRS sind 4 Federn, sehr dünne Federn, vorhanden, auf die die Stäbchen auflaufen. Verlässt nun ein Geschoss den Lauf, wird dieser zurück gedrängt. Gleichzeitig wollen aber die schwimmende gelagerten Stahlstäbchen ihre Position beibehalten und drücken so die kleinen Federchen nach vorn. Dies soll den Rückstoss minimieren. Vielleicht tut es das auch, allerdings ist nicht sonderlich viel davon zu merken.

Nun kam mir die Idee, die viel zu leichten Stahlstäbchen mit Wolframstäbchen zu ersetzen, um die Masse deutlich zu vergrössern. Die spezifische Dichte von Wolfram liegt bei 19,25g / ccm, während die Dichte von Stahl bei etwa 7,9g / ccm liegt. Gleichzeitig muss ich jedoch die Federn anpassen, denn auch die sind mir vom Gefühl her viel zu schwach ausgelegt und haben in der originalen Version weniger als 2N Federkraft. Das kann so nicht funktionieren.

Material ist bereits bestellt, ich werde berichten, sobald es Neues dazu gibt.

Damals und Heute - ein Rückblick



Das Schiessen

Es fasziniert. 
Es verbindet. 
Es ist ein Mysterium!

Das sportliche Schiessen, egal ob Bogen, Pistole oder Gewehr, war schon immer ein Mysterium und wird immer ein Mysterium bleiben. Mehr instinktiv als gesteuert, fliegt das Geschoss oder der Pfeil in Richtung 10. Doch mit den neuen "Erkenntnissen" kommen neue Herausforderungen, und das nicht immer nur zum Guten. Nicht umsonst sinken die erzielten Ergebnisse der letzten Jahre. Beispiel Blankbogen. Zu meinen guten Zeiten, Mitte der 2000er, waren noch 535-540 Ringe notwendig, um in der DM in der Halle zu glänzen. 540 Ringe mit dem Blankbogen sind ein Wort. Natürlich gab es zwischenzeitlich ein paar Schützen, die auch dieses Ergebnis noch übertreffen konnten, aber neuzeitlich erscheint diese Ringzahl ein weiteres Mysterium zu werden. Wenn ich nicht selbst schon Landesrekord mit 534 Ringen geschossen hätte, würde ich es nicht glauben. Denn ich selbst bin ebenfalls nicht mehr in der Lage, meine damaligen Ringzahlen zu erreichen. Nicht mal annähernd. Und das kotzt mich tierisch an, wenn auch ein klitzekleiner Trost dabei ist - den anderen Schützen scheint es genauso zu gehen. 2016 DM Halle - noch nie war der DM Titel so billig wie heute.



Mit mehrere Landesmeister-Titeln, einem DM-Vizetitel im DSB, 4 DM Titeln im DFBV und ungezählten gewonnenen Turnieren war meine "Karriere" zwischen 2008 und 2011 am Höhepunkt. Das Trainieren fiel mir leicht, mindestens 4-5x die Woche war normal. Meine aussergewöhnliche, völlig konträre Technik funktionierte gut und die Erfolge waren umfangreich bemerkenswert. Jahrelang dominierte ich die Stilart "Bowhunter Recurve", brach den Schweizer Rekord gleich um 20 Ringe, schoss Weltrekord, Deutscher Rekord und spielte mit meinen Mitstreitern nach Belieben. Doch irgendwann will man immer noch höher hinaus und eigentlich, so sagten meine Kollegen und Vereinskameraden, kann man so, wie ich mich da an der Schiesslinie anstellte, gar nicht treffen. Eigentlich ist das alles gegen jegliche Buchform und gegen jegliche Lehrmeisterei. So schiesst man nicht, so kann man nicht gewinnen. Mach es endlich mal richtig, dann schiesst Du locker nochmal 20 Ringe mehr. So die Empfehlung meiner Umgebung. Und ich habe ihnen geglaubt.

Danach begann ich, zusammen mit meinem Trainer meine Technik umzustellen. Endlich mal den Kopf in die richtige Richtung drehen. Endlich mal sauber nach hinten lösen. Endlich mal richtig auf der Scheibe den Zielpunkt finden. Ich fing an, meinen Bogen und meine Schusstechnik umzustellen und aus dem Lehrbuch zu kopieren. Und nichts war mehr wie vorher.



Wer schon mal Blank geschossen hat, weiss, wie schwierig das Zielen sein kann. Die Pfeilspitze, der Sehnenschatten, die Auszugkontrolle über Muskulatur und Gefühl sind hier entscheidend. Gelingt es, absolut wiederholbare Abläufe zu generieren, so gelingt es auch, saubere 10er zu schiessen. Einen nach dem anderen. Während der DFBV DM in 2008 erreichte ich im ersten Durchgang 286 von 300 möglichen Ringen. Mit dem Blankbogen! Nie wieder hat das jemand nach mir erreicht. Bis heute nicht. Und das coole an der Geschichte war, mein Zielpunkt lag in dieser Zeit etwa 20cm ausserhalb der Scheibe im Niemandsland.

Ich war fokussiert. In meinem Kopf drehte sich alles nur um den einen Pfeil, den einen Schuss, die eine Mitte. Heute dreht sich in meinem Kopf ein Kettenkarussel - während ich den Bogen hochstemme und ausziehe, erreichen mich ungefähr 9 Millionen Gedanken: Du hast das schon mal geschafft, die Mitte ist das Ziel, weisst Du noch, damals, sauber ausziehen, Sehnenschatten, genau mittig anhalten, aber was ist, wenn mittig nicht richtig ist? Stimmt der Sehnenschatten? War der schon immer so komisch, oder liegt das am Licht? Wenn der jetzt nicht stimmt... Du schleichst! Idiot! Höher anhalten! HÖHER ANHALTEN! Du bist zu tief! Nicht schleichen, Sehnenschatten immer noch richtig? Nein - schon wieder geschlichen... Kontrolle! Lösen! Nachhalten! 8.... Scheisse...

Mit gekrümmtem Rücken, kochendem Magen und dezimiertem Selbstbewusstsein trete ich den Nachhauseweg an. 488 Ringe. Von 600. War ich früher jemals so schlecht? Alles unter 500 war für mich ein "Aufhören". Heute ist alles über 480 ein Erfolg. Warum? Ich weiss es nicht. Ich drücke mich selbst in eine Ecke, in der ich nie sein wollte. Der Spass am Schiessen fehlt. Der erwartete Spass am Erfolg fehlt, denn der Erfolg fehlt. Heute trainieren? Ach nee, komm, das geht auch morgen noch...

Und so habe ich meinen geliebten Stolid Bull nach zwei erfolglosen Jahren in die Ecke verfrachtet und eingemottet. Good bye my dear, wir hatten eine wirklich tolle Zeit. Alles geht einmal zu Ende....Wir werden zusammen bleiben.


Doch jedes Ende bedeutet gleichzeitig einen neuen Anfang. Auf zu neuen Ufern! Darüber lest ihr in meinem Blog.

Hämmerli SP20 - es geht los!


Endlich! Nach vielen Wochen Wartezeit auf den WBK Eintrag ist es nun endlich geschehen - die Hämmerli SP20 RRS ist angekommen und auch schon "entjungfert"! Wobei, kann man eine gebrauchte SpoPi noch entjungfern? Egal, die ersten Schüsse aus der neuen waren sehr erhaben. 




Als erstes fiel mit auf - der Griff in Grösse M ist fürchterlich klein und fällt eher in Richtung S/M aus. Das war ich von meiner Steyr LP10e nicht gewohnt, da deren M-Griff eher in Richtung L ging. Also ran an den Schruppfräser und erst mal den Griff geweitet. Etwas seltsam ist die Konstruktion des Hämmerli Griffes schon. Er besteht zu 100% aus Kunststoff, was sich erst mal überraschend gut anfühlt, ist allerdings nicht, wie üblich, ein Griff, sondern gleich ein ganzes Pistolenhaltekonstrukt. Der Kunststoff lässt sich recht gut bearbeiten und so habe zu allererst eine einfach Anpassung an meine Hand geschruppt. Schon deutlich besser! Ob ich einen Rink Griff dran montiere, lasse ich momentan noch in der Schwebe. 


Hämmerli SP20 RRS


Also auf dem Schützenstand erst mal das Visier eingeschossen, welches sich mit den Stellschrauben händisch sehr einfach und sehr leicht einstellen lässt. Nachdem das gepasst hat, waren noch 10 Patronen übrig, die ich dann auf eine neue Scheibe "überführt" habe. Auf Anhieb 95 von 100 lässt erahnen, die gut die Hämmerli funktioniert! Ich bin erst mal recht zufrieden, aber nun geht es ans modernisieren, denn Hämmerli, oder respektive Walther, hat ja bereits wieder Updates auf den Markt gebracht. Zuallererst wird der hintere Puffer erneuert, dies soll das Prellverhalten verbessern und die Lebensdauer verlängern. 

So ganz fühlt sich die SP20 nicht wie eine HighEnd Waffe an, allein schon aufgrund des Kunststoffrahmens, aber funktionieren tut sie einwandfrei. Bei meinen ersten 50 Schuss gab es bisher nichts zu beanstanden. Die Verarbeitung ist top, sie liegt gut in der Hand, ist recht ruhig beim Schuss, was will man mehr?